Emotion Hinwil verliert das entscheidende Spiel gegen Lengnau mit 6:4 und verpasst somit die Playoffs wie in der vergangenen Saison äusserst knapp.

Erste Enttäuschung bereits am Freitag

«BREAKING NEWS: Die Heimrunde der 1. Liga Herren in Chur wurde soeben, nach Absprache mit Kanton und Verband, ERSATZLOS gestrichen». Diese Nachricht wurde am Freitag auf der Facebook Seite von Blau-Gelb Cazis gepostet. Aufgrund des Coronavirus wurde die letzte Runde und somit die entscheidenden Spiele gestrichen. Ein Schock für alle Hinwiler, wollte man sich doch in der letzten Runde noch auf die Playoffplätze hocharbeiten. Die Playoffs aufgrund eines politischen Entscheids zu verpassen wollte man nicht einfach hinnehmen und so setzte sich unser Vorstand (zusammen mit den Tigersharks) ein, die Runde an einem anderen Ort auszutragen. Man erhielt vom Verband 16 Stunden Zeit, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die Task Force war erfolgreich und organisierte kurzerhand die Runde in Turbenthal. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle unserem Vorstand für den super Einsatz und allen anderen beteiligten, insbesondere den Tigersharks Unterkulm.

Schwierige, aber machbare Ausgangslage

Vor dieser Runde war Hinwil auf dem 5. Tabellenplatz mit 1 Punkt Rückstand auf den Playoffplatz.

Nach nur 16h schafften es die Verantwortlichen, einen Austragungsort für die letzte Meisterschaftsrunde zu organisieren.

Die letzte Runde hatte es jedoch in sich, mussten die Hinwiler nämlich gegen Lengnau (4. Platz) und Blau-Gelb Cazis (1. Platz) ran. Die Ausgangslage war klar, will man sicher in den Playoffs dabei sein, müssen 4 Punkte her. So startete man hoch motiviert und mit grossartiger Unterstützung der vielen Fans in die Partie gegen Lengnau. Das Spiel war insbesondere in der ersten Halbzeit ausgeglichen, wobei Lengnau gerade zu Beginn zeigte, warum sie jedes Jahr in den Playoffs mitspielten. Abgeklärt, defensiv stabil, zweikampfstark – wie man Lengnau kennt. Hinwil hatte Mühe, Offensiv viele Chancen zu kreieren. Trotzdem konnte man mit 3:3 in die Pause gehen. In den Reihen von Emotion war man sich jedoch bewusst, dass diese Leistung kaum reichen wird. Die zweite Halbzeit sollte aber keine Steigerung bringen, im Gegenteil. Offensiv ging praktisch nichts mehr und defensiv wurden die Fehler eiskalt bestraft. Als dann auch das Powerplay und das 4vs3 in der wichtigsten Partie der Saison versagten, war klar, dass Emotion Hinwil diese Partie nicht gewinnen kann. So verlor man schlussendlich knapp, aber verdient mit 6:4.

Zweite Enttäuschung und versöhnlicher Abschluss

Lengnau hat sich somit für die Playoffs qualifiziert und da auch Regensdorf und Gossau bereits vorher punktete, war klar, dass Hinwil die Playoffs verpasst. Die Enttäuschung in den Reihen von Emotion war riesig. Das Herren 1 hat sich für die letzte Runde und insbesondere für dieses wichtige Spiel sehr viel vorgenommen, scheiterte aber einmal mehr in dieser Saison an der zu harmlosen Offensive. Die Stimmung in der Garderobe war dementsprechend ruhig, niemand wollte oder konnte was sagen. Am liebsten hätte man die Sachen gepackt und wäre nach Hause gegangen. Doch bereits eine Stunde später stand noch das letzte Spiel der Saison gegen den aktuellen Cupsieger und Meister Blau-Gelb Cazis auf dem Programm. Man war sich bewusst, dass man sich nochmals aufraffen musste, wollte man die Saison nicht mit einer Packung beenden. Zudem war man es dem Vorstand und den vielen dagebliebenen Junioren und Zuschauern schuldig, eine engagierte Leistung zu zeigen. Das Team zeigte also nochmals Charakter und puschte sich gegenseitig. Der gute Start und die lautstarken Zuschauer halfen, sich voll in dieses Spiel hineinzubeissen. Und es sollte ein denkwürdiges Spiel werden. Bereits in der 2. Minute wurde unser Goalie David «Navy» Holenstein vom Knie eines gegnerischen Spielers unglücklich und unabsichtlich am Kopf getroffen und blieb einige Zeit liegen. Hinwil hatte jedoch keinen Ersatztorhüter dabei und so versuchte Navy weiterzuspielen. Da die Playoff-Entscheidung bereits gefallen war, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit vielen Toren auf beiden Seiten. Bis in die 18. Minute führte Hinwil mit 4:3. Dann jedoch ging es für Navy nicht mehr weiter. Die Kopfschmerzen waren zu stark, was nicht verwunderlich ist, stellte sich doch am Montag beim Arztbesuch heraus, dass er eine Hirnerschütterung erlitten hatte. Gute Besserung an dieser Stelle! So musste Hinwil einen Spieler ins Tor stellen.

Lautstarke Junioren waren ein Hauptgrund für den Sieg gegen Meister Cazis

David Koller übernahm diese anspruchsvolle Aufgabe und zeigte mit den ersten drei Schüssen und drei Big-Saves gleich mal, dass er dieser Aufgabe gewachsen ist. Wer nun dachte, der Sieg für Hinwil sei in weite Ferne gerückt, der wurde eines besseren belehrt. Hinwil zog sein Spiel einfach durch, verteidigte solidarisch und skorte in der Offensive wie noch nie in dieser Saison. Insbesondere die Linie um Stez, Stego und Fäbe zeigte mit 6 Treffern, dass sie sich diese Saison gefunden haben und zur Besten Linie entwickelt haben. Auch das 4vs3 von Cazis in der Schlussphase konnte am Ausgang des Spiels nichts mehr ändern und so gewann Hinwil mit 10:7. Auf Seiten von Emotion ist man sich sehr wohl bewusst, dass Cazis ersatzgeschwächt antrat und die letzte Konsequenz vermissen liess, trotzdem war der Sieg ein versöhnlicher Abschluss der Saison.

Fazit der Saison

Das Herren 1 hat mit 21 Punkten eine gute Saison gezeigt, die Playoffs jedoch um 1 Punkt verpasst. Man darf nicht vergessen, dass die Hinwiler nach ihrem Aufstieg in der Saison 2017/18 erst das zweite Jahr in der höchsten Liga spielt. Zudem beklagte Emotion diese Saison viel Verletzungspech. Dies gilt jedoch nicht als Ausrede, die Tabelle lügt schlussendlich nicht und so muss man anerkennen, das vier Teams diese Saison stärker waren. Emotion Hinwil steigerte sich diese Saison jedoch gegenüber der Letzten, erzielte 5 Punkte mehr und musste 35 Gegentore weniger hinnehmen. Mit 75 Gegentoren in 18 Spielen (4.2 pro Spiel) stellt man die beste Defensive in der ganzen 1. Liga Kleinfeld. Ein kleiner Trost, trotzdem eine Stärke die man versuchen sollte in der neuen Saison aufrecht zu erhalten. Besonders zu erwähnen gilt es die Entwicklung einiger Spieler. So haben insbesondere die bereits erwähnte Linie um Stez, Stego und Fäbe, aber auch Sämi grosse Fortschritte erzielt und eine starke Saison gespielt.

Somit verabschiedet sich das Herren 1 bereits im März in die «Sommerpause» und möchte sich an dieser Stelle nochmals beim Vorstand und den Zuschauern für die super Unterstützung während der ganzen Saison bedanken. Wir wünschen allen Emotion Hinwil Teams für den Rest der Saison viel Spass, erfolgreiche Spiele und möglichst viele Punkte.