Emotion Hinwil, diesen Namen muss sich die Kleinfeld-Schweiz merken! Zumindest nach dem packenden gestrigen 1/16-Final ist man zum ersten Mal in die 1/8-Finals vorgestossen, wo per Definition eigentlich nur noch 1. Liga-Mannschaften spielen sollten (doch treffen einige bereits vorher aufeinander). So ist man zumindest im Cup im Kreis der Schweiz weit besten Kleinfeldmannschaften angekommen. Dies nach einer richtigen emotionalen Hochgeschwindigkeitsachterbahn. Im Europapark wäre diese Achterbahn die Attraktion schlechthin.

Das Spiel begann aus Sicht von emotion gut. Man konnte im ersten Drittel besonders zu Beginn immer wieder frei auf das Tor von Blumenstein schiessen. Trotzdem geriet man mit 0:1 in Rückstand. Die Reaktion folgte aber sogleich und man konnte sogar auf 2:1 erhöhen. Bis zur Pause stand es dann aber 2:3. Man spielte auf Augenhöhe mit dem 1. Liga-Team, musste aber eingestehen, dass Fehler eiskalt bestraft oder von einem überragenden Faz entschärft wurden.

Die 3 Linien funktionierten mehr oder minder gut, doch alles war nur ein Vorgeschmack auf das, was noch folgen sollte. Das zweite Drittel begann für die Hinwiler mehr schlecht als recht. Zwar kam man immer wieder heran, aber es schien sich ein Vorsprung für Blumenstein zu festigen. Gelegentliche Ausritte von Spielern auf die Hinwiler Bank taten dem keinen Abbruch – einer Bowlingkugel gleich kegelte ein Blumensteiner nach einem Bandenduell Remo Cuerel von der Spielerbank und landete damit einen Spare, denn etwa 8 Spieler hatte er dabei verfehlt.

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Mit 4:6 ging man in die zweite Drittelspause. Betreuer Maurer verglich Hinwil in der ersten Pause mit dem FC Rüti und Blumenstein mit GC. Okay, stimmt nicht, er hatte ein konkretes Beispiel aus der Bundesliga im Kopf, aber die Namen weiss ich nicht mehr. Auf jeden Fall war Blumenstein der HSV. Im zweiten Drittel schien dies noch nicht zu helfen…

Doch dann im dritten Drittel drehten die Hinwiler total auf. Nachdem man auf 2 Linien umgestellt hatte, begann ein Sturmlauf. Ein ums andere Mal wüteten die pinken Panther um das Blumensteiner Tor herum und machten ein (Blumen-)Topf um Topf. Die Blumensteiner wurden richtig gehend schwindlig gespielt und die zahlreichen Zuschauer (100 laut Speaker Wyser) wurden Zeugen einer richtig gehenden kämpferischen und spielerischen Demonstration der Hinwiler. So stark hat man die Hinwiler noch nie spielen sehen. Mick Maurer „Trappatoni“ konnte somit einen brillanten Einstand an der Bande im ersten Ernstkampf feiern. Mit 8:2 gewann man das letzte Drittel.

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An der Pressekonferenz verabschiedete sich Maurer dann mit „ich habe fertig“, nachdem er zufrieden feststellen durfte, dass Blumenstein „wie Flasche leer“ am Ende gewirkt haben. Für die englischen Journalisten erwiderte er noch, dass dieser Moment für ihn „unbelieve“ sei, er aber die Pressekonferenz das nächste Mal doch lieber auf Schweizerdeutsch halten würde.

Im letzten Drittel verwandelte sich die Hinwiler Heimhalle Blatt in ein Tollhaus. Angeführt von den Hinwiler Bad Boys (dem Ultra-Sektor der Junioren) schrien sich die Zuschauer angesteckt vom Feuer auf dem Platz die Seele aus dem Leib.

Völlig befreit jubelten am Ende dann die Hinwiler und feierten sich und die Zuschauer und ihren grandiosen Triumph mit dem obligaten emotion Hinwil-Gesang! Ein weiterer Coup in der Geschichte von emotion führt zum ersten 1/8-Final der Geschichte.

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IMGM929512:8 lautete am Ende das Resultat eines verrückten und faszinierenden aber auch total verbrauchenden Spiels. Und wisst ihr was das Beste ist: Auch am Morgen danach tut alles halb so weh, weil man noch vollkommen im Hoch ist!

Ich danke allen Zuschauern, Helfern und auch dem Gegner aus Blumenstein für ein super Spiel, das uns hoffentlich noch lange in Erinnerung bleibt, aber nicht das Ende der diesjährigen Cup-Kampagne ist! Aber Unihockey ist einfach der Hammer! Unbezahlbar, welches Erlebnis dieses Spiel für uns war (für MasterCard haben wir eventuell noch einen Platz auf den Banden als Sponsor frei, sollte das jemand lesen).

Für emotion aus einem Dachstock in Rüti

Aussenkorrespondent Nathan Aeschbacher

Aufstellung und Matchtelegramm

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