Nun war sie gekommen, die letzte Meisterschaftsrunde der ersten Saison in der höchsten Spielklasse für das Herren 1 von emotion Hinwil.

Nach der Labyrinth-Fahrt durch Flims und dem Finden des richtigen Eingangs zur Halle, konnten wir gerade noch ein hochdramatisches Spiel zwischen den Flügelhuhnpinguinen aus Niederwil und den Bäretswiler Bären um den vierten und letzten Playoff-Platz mitverfolgen. Da Niederwil das Spiel schlussendlich für sich entscheiden konnte, war für uns klar, dass unsere Chancen für eine Playoff-Qualifikation somit auch rechnerisch verpufft waren.

Da man sich nach dem Desaster an der letzten Runde (zwei Niederlagen) schon etwas mit der Situation abgefunden hatte, war die Enttäuschung aber nicht mehr allzu gross und man konnte endlich wieder mal so richtig frei aufspielen (obwohl man an dieser Stelle auch erwähnen muss, dass man das Saisonziel, Playouts vermeiden, mit Bravour schon einige Spiele vor Schluss gemeistert hat).

emotion – Regensdorf 9:5

Im ersten Spiel hatte man mit Regensdorf ein Playout-Team gegen sich. Ein Team, bei dem es gemäss einem Spieler, den ich zuvor gefragt habe, nur noch um „Stolz und Ehre“ ging. Also um gleich viel wie bei uns. Das Problem ist nur, dass Stolz und Ehre ein weiter Begriff ist, wenn es genaugenommen um nichts mehr geht. Dementsprechend war das Spiel: hektisch und ein mehr oder weniger chaotisches hin und her.

Trotzdem hatte man das Spiel über die gesamte Dauer im Griff, konnte durch Schweiter und Felix mit 2:0 in Führung gehen und genoss es ohne Druck zu spielen.

Zwischenzeitlich konnte Regensdorf nach einer Strafe von Dani Zeder (wer auch sonst) wegen Zeitspiel auf 3:2 verkürzen. Zur Pause stand es 5:3. Auch der starke Mangia im Tor zeigte einmal mehr, dass er allzeit bereit ist.

Die zweite Hälfte startete mit dem erneuten Anschluss zum 5:4 bevor emotion mit Toren von Nef, Felix und Schweiter den Stempel wieder runter drückte. Mit einem Eigentor von Regensdorf im 4vs3 wurde der Schlusspunkt zum 9:5 gesetzt.

emotion – Cazis 4:7

Das letzte Spiel. Es war nicht nur das letzte Saisonspiel gegen den Cupsieger 2019 vor deren Heimkulisse, sondern auch der Abschied der beiden Legenden Benjamin Rothenfluh (Verteidigung) und Patric Cuérel (Goal).

Anm. d. Red.: Die beiden funktionieren übrigens nicht nur auf ihren gewohnten Positionen gut miteinander, sondern auch im Angriff, wie das letzte Training zeigte. 😛

Zum Spiel: Man wollte noch einmal zeigen, dass man in die 1. Liga gehörte und Cazis gehörig fordern. Leider, leider war aber auch etwas Nervosität im Spiel und man ging nach gutem Beginn durch einen Kommunikationsfehler mit 0:1 in Rückstand. Rothenfluh war es dann, der mit einem satten Schuss von der Mittellinie den Ausgleich für die Hinwiler erzielte.

Und dann war es da, das nächste Missverständnis: Cuérel, der bislang eine souveräne Partie spielte, warf den Ball direkt auf die Schaufel eines Bündners, der mit etwas Glück via Pfosten einnetzte.

Da die Joggel, die das Scoresheet ausgefüllt haben, keinen Halbzeitstand angegeben haben, weiss ich den jetzt halt auch nicht…

Auf jeden Fall stand es irgendwann 1:4 für das Team aus den Bergen ehe unser Jüngling Jonas Schweiter während dem Stolpern einen faszinierenden Treffer für die Zürcher Oberländer erzielte.

Zwischenzeitlich konnte Cuérel weiterhin mit diversen Paraden glänzen. Ja, einen Heber kratzte er sogar mit dem Fuss aus der hohen Ecke. Dieser Teufelskerl ist schon unglaublich. Da werden sich einige aus der ganzen Unihockey-Welt denken „schade, hört der jetzt auf“.

Nochmals Anm. d. Red.: ist schon schön, wenn man die Spielberichte selber schreibt… 😉

Fünf Sekunden vor Schluss war es Dani Zeder, der mit dem 4:7 das letzte Tor für emotion in dieser Saison verbuchte.

Und damit Schluss.

 

Ooooh! Etwas hätte ich fast vergessen: laut Augen- und Ohrenzeugen gab es einen gewissen Holländer (Ex-Holland-Natispieler Andi van Haaften) in den Reihen von emotion, welcher einige brisante Aussagen über die verschossenen Penaltys von Zeder und Koller der letzten Runde machte: er würde mit geschlossenen Augen, auf einem Bein, dem Stock verkehrt oder sogar direkt von der Mittellinie treffen.

Wie es der Zufall wollte bekam er im Spiel gegen Cazis noch seine Chance, da uns tatsächlich noch ein Penalty zugesprochen wurde. Er scheiterte kläglich. Genauer gesagt traf er weder Tor noch Bande hinter dem Tor. Er traf nicht mal den Ball, dieser rollte nämlich ganz gemächlich an die SEITENBANDE!!!

Das muss man sich erst mal vorstellen… Im FIFA würde das jetzt heissen: der ging so weit daneben, er würde heute nicht mal ein offenes Scheunentor treffen.

Ja ja, Andi, das war wohl dein letzter Penalty 😉

 

Wie bereits im Titel erwähnt, war dies die letzte Saison dreier Legenden: Benjamin Rothenfluh, Dennis Keller und mir, Patric Cuérel.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei meinem Team, dem ganzen Verein und der Unterstützung aller treuen Fans, die wir während unserer Reise von der 5. in die 1. Liga hatten, bedanken. Ihr seid grossartig!

Unihockey emotion Hinwil ist ein Verein, der lebt, was er verspricht: Emotionen

Nach einem Karrierebeginn im Alter von 10 Jahren, sehr vielen schönen Momenten, einigen bitteren Niederlagen, einem Schweizermeistertitel mit dem UHC Uster, vielen neuen Bekanntschaften und Teamkollegen, die ich alle sehr schätze, ist es für mich an der Zeit meine Goaliemaske niederzulegen.

Auch den Schreiber bzw. die Tastatur wird jetzt bei Seite gelegt.

Ein Stück meines Herzens wird für immer pink sein, vielen Dank für alles!

 

Euer Goalie,

Patric Cuérel, #77